Über das Potenzial des Filmtourismus in Tirol – und was am Drehort bzw. „Location“ Tirol bereits alles entstanden ist.
5 Fragen
an Johannes Köck, Leiter von Cine Tirol
Wie kam es zur Gründung von Cine Tirol?
Cine Tirol ist die erste regionale Film Commission Österreichs. Wir haben sie 1998 als Initiative des Landes Tirol und der Tirol Werbung gegründet. Als Impuls dafür diente unsere Locationsuche für die erste Serienproduktion von „Der Bergdoktor“, wofür wir schon Anfang der 1990er-Jahre in Wildermieming fündig wurden. Mit Cine Tirol ging es dann im
April 1998 los, einen Monat später starteten bereits die Dreharbeiten für den ersten Film. Das war „Helden in Tirol“ von Niki List, gedreht wurde in Steinberg am Rofan.
Welches sind die Hauptaufgaben von Cine Tirol?
Wir bewerben Tirol als Drehort für Filmproduktionen. Dabei bieten wir verschiedene Dienstleistungen an, angefangen beim Location Service über die Organisation vor und während eines Drehs bis hin zum Vertrieb. Wir begleiten die Produktionen auch in Sachen Drehgenehmigungen und Produktionskostenzuschüsse und stellen lokale Crews zur Verfügung.
Wie viele Projekte wurden in Tirol realisiert?
Wir konnten bislang über 500 Filmprojekte in die Region holen, und zwar Kino- bzw. Spielfilme aus Genres wie Heimat-, Action-, Horrorfilm und Thriller oder Dokus und Werbefilme, also die ganze Bandbreite. Wir unterstützen aber auch Abschlussfilme von Filmakademie-Absolventen und Musikvideos unterschiedlicher Genres. So durften wir bereits Filmteams aus den USA, Großbritannien, Indien, China, Russland, Kanada, Italien, Deutschland und vielen weiteren Ländern durch Tirol begleiten.
Warum sind diese Projekte für Tirol wichtig?
Da sind zum einen wirtschaftliche Effekte: Durch Location-Mieten, Verpflegung, Transportkosten oder auch nur den Bedarf an Büromaterial bleiben jährlich stolze Summen um die 9 Millionen Euro in Nord- und Osttirol. Zudem entstehen Jobs für Tiroler Filmschaffende, aber auch für Handwerker. Zum anderen gibt es auch mediale Effekte, wenn die Presse über die Produktionen berichtet, woraus ein wirkungsvoller Werbeeffekt entsteht. 2015 sahen über 640 Millionen Menschen bewegte und bewegende Bilder aus Tirol im Fernsehen und in Kinosälen. Einen wesentlichen Beitrag dazu hat vor allem die Kinoauswertung von „James Bond 007: Spectre“ geleistet: weltweit konnte die Produktion über 100 Millionen Kinobesucher mit Bildern aus Tirol begeistern.
Was hat Tirol zu bieten?
Wir sind in Tirol auf viele Schätze gestoßen, die als Drehorte zunächst unscheinbar wirken, aber spektakulär inszeniert werden können. In unserem Archiv haben wir mehr als 2.000 Locations gesammelt. Straßen und Seilbahnen ermöglichen eine gute Erreichbarkeit verschiedenster Drehorte bis 3.000 Meter, und schon ist man in der alpinen Wildnis. Die touristische Infrastruktur mit Unterbringungsmöglichkeiten jeder Art rundet das Gesamtpaket ab.
Fotonachweis: © Cine Tirol
Hier sehen Sie den Trailer der Cine-Tirol zum Filmland Tirol: