Nicht nur im Winter stark
Tirol wird immer bekannter für den Bergsommer. Tourismusbetriebe lassen sich außergewöhnliche Ideen für die warme Jahreszeit einfallen und schaffen neue Attraktionen. Was Tirol im Sommer alles zu bieten hat…
ZIRBENPARK
Ein Hoch auf die Königin der Alpen
Im Winter sind Gäste schnell zufrieden: „Solange Schnee und Wetter passen, ist auch der Urlaub gut“, erklärt der Vorstand der Hochzeiger Bergbahnen Pitztal AG, Hansjörg Wohlfarter. Anders im Sommer: „Speziell für Kinder braucht es abwechslungsreiche Ergänzungen rund ums Thema Wandern.“ Mit dem ZirbenPark stellen die Hochzeiger Bergbahnen in verschiedenen Stationen des Rundweges die Königin der Alpen in den Mittelpunkt und schaffen damit ein sinnliches und interessantes Sommer-Highlight: Zirben riechen fantastisch, tun der Gesundheit gut und sie existieren nur in Symbiose mit dem Tannenhäher, einem Vogel.
Eröffnet wurde der ZirbenPark im Juli 2015 und ist bereits jetzt ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt.
SPEICHERN ODER BADEN?
Zwischen Schnee- und Badespaß
Die Idee ist einfach: „Infrastruktur, die für den Winter gebaut wird, soll auch im Sommer genutzt werden können“, erklärt Ing. Stefan Mangott, Geschäftsführer der Seilbahn Komperdell GmbH. „Der Mehraufwand, um einen Speichersee auch für den Sommertourismus zu nutzen, ist gering.“ Der Högsee im Tourismusverband Serfaus-Fiss-Ladis war der erste Speichersee, der bei der zuständigen Behörde als Badesee eingereicht wurde. Seit 13. Juni 2015 darf dort offiziell gebadet werden – allerdings unter strengen Auflagen, denn der See muss seine Trinkwasserqualität behalten. Zusätzlich bietet der gleichzeitig eröffnete neue Erlebnispark Hög am Alpkopf in Serfaus den Gästen vielseitige Attraktionen. Mit Familien-Coaster, Abenteuer- und Spielbereichen, Bootsverleih und dem Restaurant Seealm Hög eröffnet sich eine neue Urlaubsdimension für den Sommer in der Alm- und Bergwelt von Serfaus-Fiss-Ladis.
BIKEPARKS & SINGLETRAILS
Ein Trend, bei dem gebremst wird?
Das Radfahren gehört neben dem Wandern zu den beliebtesten Freizeitsportarten schlechthin. In Tirol gibt es rund 40 Singletrails und etliche Bikeparks, die sowohl bei Einheimischen als auch bei Gästen den Adrenalinspiegel steigen lassen. Immer mehr Downhill-Anfänger schaffen auf den vielseitigen Strecken und Geschicklichkeitsprüfungen den Einstieg ins Biken über Stock und Stein. Zusätzlich haben wir in Tirol über 6.000 km Mountainbikerouten und 971 km Radwanderwege. Aber es sind nicht alle Forstwege als Mountainbikewege zugelassen. Dafür braucht es die Zustimmung des Grundstückseigentümers. Der Österreichische Alpenverein fordert die Öffnung von Forstwegen für Mountainbiker, Landwirtschaftskammer und Waldverband stehen dem allerdings skeptisch gegenüber. Für die Zulassung von Singletrails und Bikeparks bedarf es der Einhaltung strenger Richtlinien, die im Tiroler Mountainbikemodell 2.0 festgelegt sind. Mit dem Tiroler Mountainbikemodell 2.0 unterstützt das Land Tirol darüber hinaus nicht nur Wegerhalter, die freiwillig ihre Wege für Radfahrer öffnen, sondern es übernimmt auch eine Wegerhalter- und Betriebshaftpflichtversicherung für alle Wege und entlässt somit die Eigentümer aus ihrer Haftung. Das Land Tirol finanziert außerdem die tirolweit einheitliche Beschilderung der freigegebenen Routen und zahlt den Besitzern eine jährliche Nutzungsgebühr von zehn Cent pro Laufmeter Radweg.
5-STERNE-CAMPING
365 Tage im Jahr Luxus und Natur
Wer auf Luxus im Urlaub nicht verzichten will, muss nicht automatisch ein 5-Sterne-Hotel buchen oder sein eigenes kleines Hotel als Wohnmobil mitnehmen. Auch an einigen der rund 90 Tiroler Campingplätze ist mittlerweile Urlaub mit höchstem Komfort möglich: Top-Sanitäranlagen, Frischwasser- und Abwasseranschluss, WLAN und Satelliten- oder Kabel-TV sind schon vielerorts vorhanden – und das alles auch im Winter. 365 Tage im Jahr ist zum Beispiel Campen in Huben im Ötztal und im Camping Seeblick Toni im Alpbachtal Seenland möglich. Pettneu am Arlberg wartet zusätzlich mit privaten Badehäusern bei den Stellplätzen und einer Auto- und Caravan-Waschhalle auf.
Das Ötztaler Naturcamping in Huben bietet außerdem eine wiedererrichtete Mühle, in der im Sommer jeden Montag Korn gemahlen und Brot gebacken wird. Wer beim Campingurlaub besonderen Wert auf
Kulinarik legt, ist im Camping Seeblick Toni im Alpbachtal Seenland richtig: Dort sind im „Bauernladl“ besondere Tiroler Spezialitäten zu haben, im Restaurant „Brantlhof“ werden sogar gehobene Gaumenfreuden serviert – einen Wellness- und Fitnessbereich gibt es hier natürlich auch. Nicht zu vergessen ist der Beauty-Salon am Natterer See. Dort erstreckt sich übrigens die 5-Sterne-Ferienanlage über insgesamt 90.000 m² mit 235 teils bepflanzten 55 m² bis 155 m² großen Rasenplätzen, die alle in Terrassen angelegt sind und viel Privatsphäre bieten.
Fotos: Hochzeiger.com, Tom Bause, oetztalernaturcamping.com, Seilbahn Komperdell GmbH